Ein Mozartwürfel auf einem Tisch.
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Österreicher

Vielleicht ist er nicht so berühmt wie Mozart oder Falco, verstecken muss sich dieser Österreicher aber dennoch nicht: der Grüne Silvaner. Freunde dürfen ihn auch nur Silvaner nennen.

Es gab Zeiten, da war der HSV noch eine richtig große Nummer im Fußball (übrigens auch unter einem Österreicher: Ernst Happel) und der Silvaner eine der meist angebauten Rebsorten Deutschlands. Letzteres liegt sogar noch gut ein Jahrzehnt länger zurück – wir sind in den frühen 1970er-Jahren.

Heutzutage trifft man den Silvaner am ehesten in Rheinhessen an, wo er mit knapp unter 2.000 Hektar die größte Anbaufläche hat. Überhaupt nicht an ihm vorbei kommt man aber weiter östlich in Franken, wo er zwar weniger Anbaufläche besitzt im Vergleich zu Rheinhessen, den Rebsortenspiegel aber stolz anführt. Franken und Silvaner – das passt (hier spielen natürlich auch die Böden – Muschelkalk und Keuper – eine gewichtige Rolle). Die besten Exemplare davon gibt’s in dem für Franken typischen Bocksbeutel.

Außer Landes hat sich die Traube vor allem im Elsass einen Namen gemacht. Apropos, dort wird sie allerdings so geschrieben: Sylvaner. 

Und um das Ganze zu komplettieren: In der Schweiz nutzt und liebt man den Silvaner als Johannisberg.

Und warum ist sie nun auch als „Österreicher“ bekannt?

Angeblich waren es Pfälzer Winzer, die die neu eingeführte Sorte aus dem Süden – jetzt sind wir Pi mal Daumen im 18. Jahrhundert – schließlich als „Österreicher“ bezeichneten. Und damit trafen sie genau ins Schwarze. Denn moderne Genanalysen haben nun in der Tat ermittelt, dass die Rebsorte das natürliche Produkt der Gspusi zwischen Traminer und Österreichisch Weiß ist und damit ein waschechter Alpenwohner war. 

Schade nur, dass sie in ihrem eigentlich Heimatland heute eine maximal untergeordnete Rolle spielt – dort haben ihr der Grüne Veltliner und der Riesling den Rang abgelaufen.

Bussi und Baba!

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