„Gib mir bitte noch etwas vom Möhrchen.“ Wenn ihr diesen Satz hört, nicht gleich zum orangefarbenen Gemüse greifen – zumindest nicht, wenn eine geöffnete Flasche Frühburgunder in Reichweite steht. Denn die Mutation des bekannten Spätburgunders (Pinot noir) hört unter anderem auf eben diesen Namen. Ob er von der schlanken Traubenform oder dem hellen Ziegelrot im Glas herrührt, ist rückwirkend natürlich schwer zu ergründen.
Ein etwas bekannteres Synonym für den Frühburgunder dürfte Pinot Madeleine sein – ein französischer Begriff, der in Frankreich allerdings kaum eine Rolle spielt, da die Rebsorte jenseits des Rheins noch weniger als hierzulande beachtet wird (geringe Erträge!).
Nachdem der Frühburgunder in Deutschland rund um die 1960er-Jahre nahezu komplett von der Bildfläche verschwand, erlebt er jetzt – vor allem in Rheinhessen (77 ha Anbaufläche, Quelle: DWI) eine kleine Renaissance.
Und warum eigentlich Frühburgunder? Weil er gut zwei Wochen früher als sein weltbekannter Verwandter, der Spätburgunder, reift.
Frühburgunder, meine Lieblingstraube! Aber was ich noch nicht wußte, daß es ein Synonym namens „Möhrchen“ für ihn gibt! Jetzt heißt es in Zukunft natürlich immer nur : “ Für mich bitte ein Möhrchen“!
Mal sehen, wie die Sommeliers gucken!
🥕 🧡